Bezirksjägertag Windigsteig, 26.03.2017

Der Bezirksjägertag wurde heuer im Gemeindesaal Windigsteig abgehalten. Musikalisch umrandet wurde der Tag von der Jaghornbläsergruppe Groß Siegharts.
BJM Albin Haidl konnte sich über zahlreiche Besucher freuen. Er hab die Abschusszahlen der einzelnen Wildarten bekannt und berichtete über aktuelle Themen. Er erläuterte, dass die Öffentlichkeitsarbeit für die Jäger sehr wichtig sei, diese wird vor allem in den Schulen und Kindergärten durchgeführt. Haidl freute sich auch, dass es beim Schießen im Vorjahr für die Jäger im Bezirk hervorragende Ergebnisse gegeben hat.

Das Hauptreferat des Bezirksjägertages hielt Maximilian Schaffgotsch. Er betonte eingangs, dass er dieses Referat nicht als jagdlicher Funktionär halte, sondern hier vor allem seine Meinung als Privatperson wiedergebe. Kein Wunder, dass die Einleitung so vorsichtig ausgefallen war, immerhin behandelte Schaffgotsch ein derzeit besonders aktuelles und heikles Thema - den Wolf.
Zuerst widmete er sich dem Thema, warum der Wolf eigentlich verschwunden war. "Er ist nicht wegen der Jäger verschwunden", stellte er fest, sondern deshalb, weil nach der bürgerlichen Revolution 1848 die Reviere entscheidend verkleinert wurden. "Großwild braucht nämlich Großreviere", behauptet Schaffgotsch. Vor der Revolution war die Jagd Privileg des Adels, nachher war sie bürgerliches Freiheits und Nutzungsrecht, Teil der Landbewirtschaftung. Die intensive Nutzung des Landes verlief parallel zur industriellen Revolution und entwickelte die heutige Kulturlandschaft. Und "es war die Landbevölkerung, die den Wunsch hatte, vom Wolf befreit zu werden", erklärte der Referent.
Nachdem der Wolf nun wieder aufgetaucht ist, auch im Waldviertel - am Gelände des Truppenübungsplatzes - blickte Schaffgotsch nach Deutschland, wo das schon länder der Fall ist. "Was sich dort in den letzten fünf bis sieben Jahren mit den Wölfen ereignet hat, stellt jegliches jagdliches System auf den Kopf", behauptete er. Das Rehwild würde stark zurückgehen, das Rotwild würde sein Verhalten komplett ändern.
Er forderte die Jäger auf, etwaige Vorfälle bestmöglich zu dokumtentieren. Und letztlich meinte er, dass in dieser Agenda nicht sauber, sachlich und juristisch richtig gearbeitet wurde. Für Ihn ist klar, dass sich der Wolf in Mitteleuropa von den EU-Richtlinien her nicht in der richtigen Kategorie befinde - die den totalen Schutz der Population verfüge.

Anschließend gab es zahlreiche Auszeichnungen (siehe Auszeichnungen 2017).